Einschlägige Projekte
Weitere einschlägige Projekte
Die PIs und Assoziierten des Kollegs verantworte(te)n weitere, für das Thema des Kollegs einschlägige Projekte.
The PIs and Associates of the Research Training Group are responsible for other projects relevant to the topic.
Forschungsfeld »Lesen« – Lesen als Totalphänomen | Research field »reading« – reading as a total phenomenon
Laufzeit | Runtime : 2021–2024
Antragstellerinnen | Proposers: Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, Prof. Dr. Ute Schneider (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien, Abteilung Buchwissenschaft)
Drittmittelgeber | Funder: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Wissenschaftliche Netzwerke (Projektnummer 464574160)
WebsiteDie komplexe Kulturtechnik Lesen ist ein »soziales Totalphänomen« (Marcel Mauss), das alle Bereiche moderner Gesellschaften durchdringt und für alle Akteure einer Gesellschaft handlungsrelevant ist, der größte Teil der Kommunikation und Informationsaufnahme geschieht heute mittels des Zeichensystems Schrift und der Rezeptionstechnik Lesen. Entsprechend seiner Komplexität ist ›Lesen‹ Untersuchungsgegenstand vieler wissenschaftlicher Disziplinen, ohne allerdings ein eigenes so benanntes Forschungsfeld darzustellen. Die Integration der über zig Fächer fragmentiert stattfinden Forschung, der Austausch unter den Wissenschaftler*innen und der Transport der Erkenntnisse in die Zivilgesellschaft fallen entsprechend schwer. Das Netzwerk führt Fachwissenschaftler und –wissenschaftlerinnen zum forschungsorientierten Austausch über Leseforschung zusammen, die sich begriffs- und modelltheoretisch, empirisch sowie hermeneutisch mit der Kulturtechnik Lesen auseinandersetzen.
The complex cultural technique of reading is a „total social phenomenon“ (Marcel Mauss) that permeates all areas of modern societies and is relevant to the actions of all actors in a society. Today, the largest part of communication and information intake takes place by means of the sign system of writing and the reception technique of reading. Corresponding to its complexity, ‚reading‘ is the object of investigation of many scientific disciplines, without, however, representing a separate field of research so named.
The integration of the fragmented research, the exchange among the scientists and the transport of the findings into the civil society are accordingly difficult. The network brings together scholars for a research-oriented exchange on reading research who deal with the cultural technique of reading in terms of conceptual and model theory, empirically as well as hermeneutically.
Artefakte der Avantgarden 1885–2015 | Artifacts of the avant-gardes 1885-2015
Laufzeit | Runtime: 2018–2024
Antragstellerinnen | Proposers: PD Dr. Annette Gilbert, Prof. Dr. Cornelia Ortlieb (FU Berlin, Neuere deutsche Literatur)
Drittmittelgeber | Funder: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Wissenschaftliche Netzwerke (Projektnummer 406120086)
Das Projekt Artefakte der Avantgarde 1885–2015 nimmt die Geschichte der europäischen Avantgarden von ihren Rändern her in den Blick und will erstmals die außergewöhnlichen, immer noch weitgehend unbekannten Artefakte aus Papier, die seit Mallarmé die ‚Avantgarde der Avantgarden‘ prägen, und deren zeitgenössische digitale Wiederkehr in den digital-analogen Medienhybriden und bewegten Schrift-Bild-Ensembles der Gegenwartsliteratur im historischen und systematischen Zusammenhang sichten, analysieren und zugänglich machen. Ausgehend von diesen Objekten sollen die je spezifischen avantgardistischen Schreibweisen und Praktiken beschreibbar und die einzelnen Artefakte als jeweils neue Verhandlung der ästhetischen, poetologischen, historischen und politischen Dimensionen des Literarischen rekonstruiert werden. Dabei wird die gegenwärtige Konjunktur avantgardistischer Schreibweisen mit den Mitteln des digitalen Zeitalters eine neue Reflexion auf die je eigene historische Signatur innovativer Schreibweisen ermöglichen. Das Projekt gliedert sich in drei Teilprojekte, die Mallarmés Papierarbeiten, auch in Übersetzungen und Transformationen, hybride Publikationsstrategien aus Pdf und Print-on-Demand sowie zwischen Materialität und Digitalität oszillierende Artefakte mit algorithmischer Architektur untersuchen. Es situiert sich an der Schnittstelle literatur- und buchwissenschaftlicher, objektbezogener, materialtheoretischer und praxeologischer Überlegungen und will einen substantiellen Beitrag zur Erschließung und Diskussion historischer und gegenwärtiger Arbeiten der ‚Avantgarden der Avantgarden‘ leisten.
English version will come.
Ökonomie und Epistemologie von Tratsch in US-amerikanischer Literatur und Kultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts | Economy and Epistemology of Gossip in Nineteenth- and early Twentieth-Century US-American Literature and Culture
Laufzeit | Runtime: 2018–2022
Projektgruppe | Project Group: PD Dr. Karin Höpker, Prof. Dr. Katrin Horn ( Universität Bayreuth, Amerikastudien/ Anglophone Literaturen und Kulturen)
Drittmittelgeber | Funder: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Wissenschaftliche Netzwerke (Projektnummer 401052633)
WebsiteDie USA des späten 19. und frühen 20. Jh. sind geprägt von einschneidenden Veränderungen des Verständnisses von Privatheit, Öffentlichkeit, Spekulation und Risiko, die bis heute nachwirken. Dieses literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungsprojekt konstatiert, dass eine bisher vernachlässigte Form der Wissensproduktion and -zirkulation, nämlich Tratsch, einen innovativen Zugang zu diesen Transformationen bietet. Durch die Analyse realistischer Literatur sowie kommerzieller Publikationen und autobiographischen Schreibens geht die Studie demgemäß den Fragen nach, was und wie Tratsch weiß, und was dieses Wissen wert ist. Der Fokus auf Frauen ergänzt dabei den Forschungsstand um zentrale Erkenntnisse, indem es sich Subjekten widmet, die – anders als die im wissenschaftlichen wie zeitgenössischen Diskurs zu den genannten Umwälzungen zumeist angenommenen – den angeblich zurückgezogenen privaten Raum bewohnen und deren juristischer Status oft prekär ist. Das Projekt geht davon aus, dass Frauen nicht (oder nur in eingeschränkter Form) am Markt teilnehmen können, und deswegen ihr Privatleben selbst „ökonomisiert“ wird und viele mit ihrer Heiratsfähigkeit und anderen Formen sozialen Kapitals spekulieren. In dieser Konstellation wird Tratsch – als Grundlage von Gerücht und Skandal, und als Quelle von sonst nicht verfüg- oder teilbaren Wissens – zu einem wichtigen Handelsgut. Das Projekt analysiert so Tratsch als Ware jenseits der am Ende des 19. Jh. aufkommenden Boulevardpresse, indem es den Gebrauch von Tratsch zur sozialen Spekulation mit finanziellen Konsequenzen beleuchtet. Es spezifiziert zudem den epistemologischen Status von Tratsch und sein Potential zur Wissensvermittlung und verbindet diese Erkenntnisse mit der Analyse narrativer Strategien in realistischer Literatur im Umgang mit neuen kulturellen Kontexten und ästhetischen Ansprüchen. Aufbauend auf und in Ergänzung zur Analyse der wirtschaftlichen und epistemologischen Aspekte in Literatur verfolgt diese Studie die Spuren von Tratsch in archivarischem Material (u.a. Library of Congress, New York Public Library) und eröffnet so neue Perspektiven auf die (individuellen und gemeinschaftlichen) Strategien von Frauen im Umgang mit soziokulturellen Zwängen wie finanzieller Spekulation, Risikomanagement und der Neubewertung von Privatheit. Darüber hinaus illustriert es die Zirkulation von Tratsch zur Bewältigung von Unsicherheit und unsicherem Wissen im häuslichen Raum. Es untersucht so auch den Wert von Tratsch als historisches Wissen, das sich vom ‚universellen‘ Wissen der Wissenschaften und Institutionen abhebt. Durch diese Verschiebung hin zu einer als illegitim, verzerrt oder unvollständig betrachteten Wissensquelle hinterfragt diese Studie zur Literatur und Kultur der USA zur Jahrhundertwende die in ‚offiziellen‘ Dokumenten angenommene Dichotomien zwischen öffentlich/privat und häuslich/marktwirtschaftlich und bereichert zudem unser Verständnis der Narratologie realistischer Literatur.
Late 19th-and early 20th-century US-American culture is characterized by crucial changes in the conception of privacy, publicity, speculation, and risk, many of which still influence our understanding of these terms today. This literary and cultural studies research project asserts that a hitherto neglected form of knowledge production and circulation, namely gossip, provides an insightful lens through which to address these issues. Analyzing realist fiction as well as commercial publications and private individuals’ life writing, it therefore seeks to answer the questions of what and how gossip knows, and what this knowledge is worth. Its focus on women adds crucial insights to existing scholarship by looking at individuals who – in contrast to those usually assumed in scholarly and contemporary discussions of the above-mentioned transformations – inhabit the supposedly secluded private sphere and whose legal status is often precarious. The project claims that as women are unable (or at least limited in their ability) to participate in the marketplace, their private lives become themselves ‘economic’ and many women become speculators in the stock of their own marriageability and other forms of social capital. In this constellation, gossip – as the seed of rumor and scandal, and as a source of otherwise unavailable or unshareable knowledge – emerges as a prime commodity.
This project thus enhances our understanding of gossip as an article of trade in the late 19th century beyond its relevance for emerging yellow press magazines by underscoring gossip’s use as social speculation with financial stakes. It further specifies gossip’s epistemological status and potential for knowledge dissemination and connects these insights to realist fiction’s narratological strategies for dealing with new cultural contexts and aesthetic demands. Building on and complimenting the analysis of gossip’s economy and epistemology in literature, the study of gossip’s traces in primary material at archives in the US (e.g. Library of Congress, New York Public Library) opens new perspectives on women’s (individual and communal, secret and shared) strategies in dealing with socio-cultural forces of financial speculation, risk management, and the re-evaluation of privacy. Furthermore, this research illustrates the circulation of gossip as a practice with which to approach uncertainty and uncertain knowledge within the domestic sphere. It therefore investigates gossip’s value as a historical knowledge that differs from what Peter Burke calls the ‘explicit,’ ‘pure,’ and ‘universal’ knowledges of the sciences and institutions. Through this shift to a source of knowledge considered illegitimate, biased, or partial, this inquiry into turn-of-the-century US-American literature and culture complicates the assumed dichotomies between public and private / domestic and economic, which ‘official’ documents insist on, and advances our understanding of narrative strategies in realist fiction.
Fake News? – Reflexionen über Fiktionalität im digitalen Zeitalter | Fake News? – Reflections on fictionality in the digital age
Laufzeit | Runtime: 2019-2020
Antragstellerinnen | Proposers: Prof. Dr. Sabine Friedrich)
Drittmittelgeber | Funder: VolkswagenStiftung: »Originalitätsverdacht?« Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften
Das Projekt situiert die Debatte über fake news innerhalb eines umfangreichen Feldes zeitgenössischer filmischer, textueller und digitaler Erzählformate, die sehr populär sind und zugleich gezielt mit einer Verunsicherung des jeweiligen fiktionalen bzw. faktualen Status der erzählten Welt spielen. Die ambivalenten Erzählformate werden hier ausgehend von jüngeren Fiktionstheorien im Hinblick auf die Herausbildung neuartiger kommunikativer Rahmensetzungen sowie veränderter Faktualitäts- und Fiktionalitätsmarker untersucht. Dies ist bislang in der literatur- und medienwissenschaftlichen Forschung für ein medial breit gefächertes Materialfeld (filmische und textuelle Dokufiktionen, Doku-Soaps, autofiktionale Selbstinszenierungen in Texten und Internetpräsentationen, Blogliteratur etc.) noch nicht geleistet worden. Die Hypothese hier ist, dass die weitreichenden medialen Umbrüche gegenwärtig zu einer Neuverhandlung von Faktualität und Fiktionalität führen. Die Herausarbeitung veränderter Faktualitäts-/Fiktionalitätskonventionen eröffnet sodann neue Perspektiven auf die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion über fake news, jenseits von ideologischen Parteinahmen und pauschalen, moralisch befrachteten Verurteilungen. Die genaue Analyse kommunikativer Rahmenbedingungen ermöglicht Reflexionen über die Bedingungen von Fiktionalität und Faktualität im digitalen Zeitalter.
Abstract in English will follow
Symposium Dimensionen des Lesens | Symposium Dimensions of Reading
Laufzeit | Runtime: 2019
Antragstellerinnen | Proposers: Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, Prof. Dr. Ute Schneider (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien, Abteilung Buchwissenschaft), Prof. Dr. Simone Ehmig (Stiftung Lesen, Mainz)
Drittmittelgeber | Funder: VolkswagenStiftung: Symposien und Sommerschulen
WebsitePrimäres Ziel des Symposiums ist es, einen Diskursraum für die verschiedenen Zugänge unterschiedlicher Disziplinen zum Totalphänomen Lesen im Sinne einer ›integrierten Leseforschung‹ zu eröffnen. Es soll darüber hinaus eine Grundlage schaffen, um ambitioniertere, interdisziplinäre Forschungsvorhaben positionieren, anstoßen und durchführen zu können, und potenzielle Fördergeber für das Thema in seiner Vielschichtigkeit zu sensibilisieren. Die (vorläufigen) Ergebnisse des Symposiums werden in Form eines kurzen Desiderat-Papiers dokumentiert. Idealerweise wird eine Forschungsagenda formuliert.
The primary goal of the symposium is to open up a discourse space for the various approaches of different disciplines to the »total phenomenon« of reading in the sense of »integrated reading research«. It is also intended to create a basis for positioning, initiating and carrying out more ambitious, interdisciplinary research projects, and to sensitize potential funding bodies to the topic in its complexity. The (preliminary) results of the symposium will be documented in the form of a short desideratum paper. Ideally, a research agenda will be formulated.
téchnē – Campusnetzwerk Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften | téchnē – Campus Network Digital Humanities and Social Sciences
Laufzeit | Runtime: 2016-2022
Projektgruppe | Project Group: Prof. Dr. Svenja Hagenhoff, Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks, zahlreiche weitere Beteiligte der FAU, Extern: Universität Regensburg; Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)
Drittmittelgeber | Funder: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
WebsiteDas Campus-Netzwerk für Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften – téchnē – wird von den Universitäten in Erlangen-Nürnberg (FAU), in München (LMU) und in Regensburg (UR) getragen. Alle drei Standorte verfügen über Institute und Kompetenzzentren mit jeweils speziellen Forschungsprofilen im Bereich der Digital Humanities und Social Sciences. Aufgabe des Projekts war es, an den 3 Universitäten Studiengänge der Digital Humanities and Social Sciences aufzubauen.
Das Projekt hat die Basis für den Aufbau des Departments Digital Humanities and Social Studies gelegt.
The Campus Network for Digital Humanities and Social Sciences – téchnē – is managed by the universities in Erlangen-Nuremberg (FAU), Munich (LMU) and Regensburg (UR). All three locations have institutes and competence centers with special research profiles in the field of digital humanities and social sciences. The task of the project was to establish degree programs in Digital Humanities and Social Sciences at the three universities.
The project laid the foundation for the establishment of the Department of Digital Humanities and Social Studies.